Prof. Dr. Andreas Körber

Prof. Dr. Andreas Körber

Kompetenzen Historischen Denkens revisited

 

Abstract:

 

Vor fast genau 10 Jahren, im Herbst 2007, hat sich die KGD als Organisation der Disziplin, erstmalig in einer Sektion ihrer Konferenz in München, explizit mit der Kompetenzorientierung befasst und die Frage der Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie der Sinnhaftigkeit zumindest einiger Modelle thematisiert (Popp 2009). Die sich damals bereits abzeichnende und seither nicht grundlegend veränderte Mehr- bzw. Vielzahl an Kompetenzmodellen und ihnen zugrunde liegenden Verständnissen ist auch nach all dieser Zeit für manche Ursache grundlegender Verunsicherung (etwa jüngst Thünemann 2016).

In der seither anhaltenden Kompetenzdebatte geht es aber nicht nur um die Frage legitimer und notwendiger Pluralität versus Einigkeit und Klarheit, sondern auch um Grundsätzlicheres: Seit damals sind „Kompetenzen“ insgesamt ein „buzzword“ auch der Geschichtsdidaktik –  für manche vermeintlich ein Zauberwort, ein Versprechen, ein Ausdruck für einen (weiteren) Fortschritt des Nachdenkens und Forschens über historisches Lernen, mit ein paar Abstrichen wohl auch für tatsächliche Weiterentwicklungen angesichts ge­sellschaftlicher aber auch fachlicher Herausforderungen. Für andere hingegen bezeichnet der Terminus eine Fehlentwicklung, eine Abkehr von dem, was den Kern ausmacht – entweder von Bildung und Schule im Allgemeinen, oder auch des Faches – gar einen (neuen) „Verlust der Geschichte“ (z.B. bezogen auf ein Rahmenplan-Kompetenzmodell Jung).

 

Ausgehend von einer Reflexion der Entwicklung Konzepts „Historisches Denken“ (Körber 2015) und eine Auswahl solcher Kritik- und Diskussionspunkte aufgreifend rekapituliert und diskutiert der Beitrag die vor zehn Jahren von der FUER-Gruppe vorgeschlagene Konzeption (Körber et al. 2007) mit Blick auf Leistungen und Grenzen sowie nötige Schärfungen und Weiterentwicklungen,  Anschlussmöglichkeiten und auch ggf. Revisionen.

 

Literatur:

 

Jung, Christian: Hessische „Kompetenzen” brauchen keine Geschichte. In: zeitaucher, S.

 

Körber, Andreas (2015): Historical consciousness, historical competencies – and beyond? Some conceptual development within German history didactics.

 

Körber, Andreas / Schreiber, Waltraud / Schöner, Alexander (Hrsg.) (2007): Kompetenzen historischen Denkens. Ein Strukturmodell als Beitrag zur Kompetenzorientierung in der Geschichtsdidaktik. Neuried.

 

Popp, Susanne (Hrsg.; 2009). Historische Kompetenzen und Museen. Idstein.

 

Thünemann, Holger (2016): Probleme und Perspektiven der geschichtsdidaktischen Kompetenzdebatte. In: Handro, Saskia / Schönemann, Bernd (Hrsg.). Aus der Geschichte lernen? Weiße Flecken der Kompetenzdebatte. Berlin, S. 37–52.

 

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